Virtuelles St. Nikolaus Münster Münchsteinach

Das Programm startete Februar 2020 mit einer gemeinsamen Sitzung des staatlichen BayernLabs in Neustadt an der Aisch mit dem Arbeitskreis der Gemeinde Münchsteinach.  Am 3. Dezember 2020 wurde den ersten Teil der 360°-3D-Darstellung des Nikolausmünsters und des Klosterhofs in einem Pressetermin vorgeführt.  Die Münster- und Klosterhofdarstellung ist ein Online-Eintrag im Bayern Atlas der Bayerischen Staatsregierung.  Der Atlas umfasst die geschichtlich bedeutendsten Bauwerke im Freistaat.

Der Münchsteinacher Eintrag erfasst den Klosterhof von oben.  Das Luftbild auf dem PC-Monitor und/oder der Smartphone-Anzeige dreht sich kontinuierlich um 360° Grad.  Der Zuschauer kann aber z. B. die Maus über dem Bild bewegen und die Perspektive beliebig ändern … von einer Bodenansicht bis zu einem Blick 100 Meter über dem Klosterhof.

Der „Boden“-Teil ist wesentlich umfangreicher.  Der Betrachter kann den Klosterhof von außen und das gesamte Nikolausmünster von innen in allen 3D-Perspektiven betrachten.  Die Fotografie für diesen Teil wurde im August 2021 abgeschlossen.

Die Mitglieder des Münchsteinacher Arbeitskreises führten Regie für sowohl die Luftaufnahmen als auch für die Verfilmung des Klosterhofs außen und das Münster innen, während die BayernLab Mitarbeiter die 360°-Kameras auf Stativ und auf Drohnen bedienten.

Ein Hauptzweck des staatlichen BayernLabs ist, digitale Kenntnisse und Fähigkeiten zu den Bürgern, besonders im ländlichen Raum, zu bringen.  Im Einklang mit diesem Ziel und dem Motto des BayernLabs – Anschauen – Anfassen – Ausprobieren - legen der Schnitt und die Zusammenführung das Filmmaterial ausschließlich in den Händen der Münchsteinacher Arbeitsgruppe.

Zu diesem Ende, veranstaltete der Neustädter BayernLab zwei Training-Sitzungen.  Die erste am 17. November 2020 durfte wegen Corona-Regelungen nur als Videokonferenz stattfinden.  Die zweite ausführlichere Sitzung fand nach langer Zwangspause am 6. Juli 2021 statt.

Die kulturelle Bedeutung dieses Projekts erklärt das Münchsteinach 3D-Team:

Trotz der Zerstörung einiger Gebäude im Bauernkrieg 1525 ist die Klosteranlage in ihren Grundzügen heute noch erhalten.  Neben der vollständigen Klostermauer, den beiden Torhäusern, dem Dormitorium der Mönche und dem Abtsschlösschen des letzten Abtes, ist die ehemalige Klosterkirche, das Münster St. Nikolaus, von herausragender, überregionaler Bedeutung.

Sie stellt eine 3-schiffige Basilika im Hirsauer Stil aus dem zwölften Jahrhundert dar.  Das Besondere der Kirche ist in ihrem Inneren zu finden.  Einzigartig im süddeutschen Raum ist die 1965/70 aufgefundene Bemalung der Pfeiler mit geometrischen Formen, die Langhausbemalung und die Darstellung einer Heiligenfigur.  Die Bemalung wird auf das Ende des 12. Jahrhunderts datiert.  Weiterhin finden sich eine Vielzahl von Kapitellen aus der Erbauerzeit, besonders hervorzuheben das Adler- und das Vogel-Kapitell, sowie der 1970 rekonstruierte romanische Lettner.

Am Ende des Projekts entstand ein 3D-Modell, das den Besuchern jede Ecke des Münsters – innen und außen – und den Klosterhof sichtbar macht, und zwar auch von Perspektiven, die normalerweise nicht gesehen werden können. Der Besucher kann das Video mit einer 3D-Brille anschauen. Jedes Mal, wenn sie oder er den Kopf nach oben, unten, links oder rechts bewegt, ändert sich das gezeigte Bild dementsprechend.

Der Projektleiter des Münchsteinacher-Teams war Dr. Erich Zimmermann.  Mitglieder waren Bürgermeister Jürgen Riedel, Technischer Leiter und Gemeinderat Reiner Ströbel, Klaus Graf, Manfred Kirchhöfer, Hans Loscher, Heide Seitz, Loni Wagner, Almuth Winkler und Mark Oliva.

Das BayernLab ist ein Arbeitsbereich des Bayerischen Amts für Digitalisierung, Breitband und Vermessung.

Image Bayern Lab

(Fotos und Text zur Verfügung gestellt von Mark Oliva.)